
Der Serval erreicht eine Körperlänge von 70 bis 100 cm und eine Schulterhöhe von 54 bis 62 cm. Bei Weibchen liegt das Körpergewicht zwischen 7 kg und 12 kg, bei Männchen zwischen 9 kg und 18 kg. Er hat einen kleinen Kopf mit großen und runden Ohren. Seine Beine sind sehr lang: Innerhalb der Katzenfamilie hat keine andere Art längere Beine. Außerdem hat der Serval einen mittellangen Schwanz, der eine Länge von bis zu vierzig Zentimeter erreicht, und der Körper ist sehr schlank gebaut.
Das Fleckenmuster des Servals weist große individuelle Unterschiede auf. So gibt es Servale mit sehr kleinen Flecken, während andere große Flecken haben, die am Nacken und Rücken in Streifen übergehen.
Der Serval kommt ausschließlich in Afrika vor. Südlich der Sahara ist er noch weit verbreitet: er gehört zur Fauna der meisten Länder vom Senegal im Westen und Somalia im Osten Afrikas bis in den Süden der Republik Südafrika. Allerdings hat der Serval sehr spezifische Ansprüche an seinen Lebensraum, so dass er nur jeweils einzelne Regionen in diesem Verbreitungsgebiet bewohnt. Servale bewohnen verschiedene Typen von Grasland. Ihr Vorkommen ist an das Vorhandensein von Wasser und einer Vegetation aus Gras und Schilf gebunden. In Wüsten oder Halbwüsten kommen sie nicht vor, können aber dort überleben, wo Wasserläufe solche trockenen Regionen durchziehen. Auch Wald können sie bewohnen, sofern der Baumwuchs schütter und immer wieder von Lichtungen durchbrochen ist. Sofern Wasser, Nahrung und Deckung vorhanden sind, scheinen das jeweilige Mikroklima und die Höhenlage keine Restriktionen für diese Katzenart darzustellen.
Servale werden gelegentlich als nachtaktiv bezeichnet, ihr Aktivitätsmuster ist aber häufig sowohl durch die Anwesenheit von Menschen beeinflusst als auch durch das Verhalten ihrer Beutetiere. In Regionen, in denen sie viele große, nachtaktive Nahrungskonkurrenten haben, weichen sie auf andere Tageszeiten aus. In ungestörten Gebieten des Ngorongoro ist der Serval überwiegend am frühen Morgen und in den späten Nachmittagsstunden unterwegs. Während der Nacht begibt er sich alle drei Stunden auf eine kurze Jagd. Während der heißesten Tagestemperatur ruhten sie gewöhnlich im Schatten. Diese Ergebnisse wurden auch durch Studien an sechs Servalen bestätigt, deren Aktivitätsmuster im Kamberg Nature Reserve mit Hilfe von Radiosendern untersucht wurden. Insbesondere an dunstigen oder bewölkten Tagen waren sie auch während des Tages auf Jagd.
Der Serval ist mit seinen hohen Beinen darauf spezialisiert, kleine Säuger in hohem Gras zu jagen. 90 Prozent der Nahrung eines Servals besteht aus solchen Säugetieren, die gewöhnlich weniger als 200 Gramm wiegen. Daneben jagt der Serval auch kleine Vögel, Eidechsen, Schlangen, Frösche und Insekten. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Servalen hat man beobachtet, wie sie mit ihren Pfoten Fische aus dem Wasser angeln. Sie ergreifen auch größere Beute wie beispielsweise Hasen, Flamingos und junge Antilopen, jedoch stellt dies nur eine gelegentliche Beute dar. Jagende Servale laufen gewöhnlich langsam durch das Grasland und halten immer wieder inne, um nach Beutetieren zu lauschen. Gelegentlich setzen sie sich für längere Zeit nieder und warten, bis sie ein Geräusch vernehmen, das auf Beutetiere hinweist. Haben sie das Geräusch lokalisiert, nähern sie sich zunächst vorsichtig und springen dann fuchsähnlich mit einem hohen Satz nach dem Beutetier. Dabei versuchen sie das Beutetier mit einer oder beiden Pfoten zu ergreifen. Fangen sie das Beutetier nicht mit dem ersten Sprung, folgen mehrere schnelle steifbeinige Sprünge, bei der der Serval mit allen vier Pfoten in der Luft ist. Dies ist eine für Servale charakteristische Jagdweise. Servale sind auf Grund ihrer Sprungfähigkeiten auch in der Lage, Vögel in der Luft zu fangen. Sie greifen dabei die auffliegenden Vögel mit den Vorderpfoten und landen dann nur auf den Hinterpfoten. Mit einem einzigen Sprung können Servale eine Distanz von 3,6 Meter überwinden. Es wird ihnen nachgesagt, Vögel noch mit den Vorderpfoten zu erreichen, die sich bereits drei Meter über dem Erdboden befinden. Weibchen mit Jungtieren suchen in einem Umkreis um ihren Bau herum nach Nahrung, sie verbringen jedoch etwa doppelt so viel Zeit mit der Jagd wie Weibchen ohne Nachwuchs. Mit zunehmendem Alter der Jungtiere nutzen sie einen zunehmend größeren Anteil ihres Revieres aus, um Nahrung zu finden.
.Der Serval lebt grundsätzlich einzelgängerisch. Bei Beobachtungen von mehreren Servalen handelt es sich entweder um eine kurzfristig bestehende Paarbeziehung oder um ein Muttertier mit nahezu ausgewachsenen Jungtieren.
Der Östrus eines weiblichen Servals dauert zwischen ein bis vier Tage. Sein Beginn geht mit einer Verhaltensänderung des Weibchens einher, die dann häufiger kurz und scharf miaut. Dieses Miauen ist noch über größere Distanz hörbar.Die Tragezeit von Servalen beträgt rund 74 Tage. Die typische Wurfgröße sind zwei Junge, es wurden aber auch schon Würfe mit vier Jungtieren beobachtet.
Frischgeborene Jungtiere wiegen etwa 250 Gramm, ihr Fell ist etwas grauer als das Fell adulter Tiere. Die Jungtiere öffnen ihre Augen zwischen dem 9. und 13. Lebenstag. Sie beginnen feste Nahrung zu fressen, wenn sie etwa einen Monat alt sind. Jungtiere verlieren ihr Milchgebiss in einem Alter von etwa sechs Monaten und sind kurz darauf in der Lage, selber zu jagen. In einem Alter von etwa einem Jahr verlassen sie das Revier ihres Muttertiers.
In Gefangenschaft gehaltene Weibchen waren mit einem Alter von etwas mehr als einem Jahr geschlechtsreif. Im Zoo werden Servale zwanzig Jahre alt, ihre Lebensdauer in freier Wildbahn dürfte um einiges niedriger sein. Es wird geschätzt, dass sie im Schnitt ein Alter von zehn Jahren erreichen. Weibchen ziehen in dieser Zeit vermutlich zwischen 16 und 20 Jungtiere groß. Servale können mit Hauskatzen gekreuzt werden. Die weiblichen Nachkommen dieser Kreuzungen sind fruchtbar, während die Männchen der ersten Kreuzungsgenerationen in aller Regel steril sind. Aus solchen Kreuzungen wurde in den 1990er Jahren in den USA die Hauskatzenrasse Savannah gezüchtet. Die Savannah ist mittlerweile eine von der TICA anerkannte Rasse.This cattery has NOT been inspected by and is not endorsed by The International CatAssociation, Inc."